Bericht der Delegiertenversammlung

Am 06.11.2024 fand die Delegiertenversammlung von Schafzuchtverband NRW und Schafzüchtervereinigung NRW in Dortmund statt. Alle stimmberechtigten Delegierten waren persönlich vor Ort oder über ihre Stimmrechtsübertragung vertreten.
Zu Beginn der Veranstaltung berichtete Frau Hümmelchen, JLU Gießen, von den Ergebnissen des Tierwohlkompetenzzentrums Schaf zur Haltung unkupierter / langschwänziger Schafe. Vor dem Hintergrund des drohenden Kupierverbots (neues Tierschutzgesetz) müssen sich alle Betriebe darauf einstellen.
Als essentiell zeigte sich in der Praxis eine intensive Durchfallprophylaxe, die aus einem angepassten Parasitenmanagement, Impfprophylaxe, Fütterungs- und Weidemanagement besteht. Eine tierärztliche Bestandsbetreuung wird empfohlen.
Auch die züchterischen Möglichkeiten wurden vorgestellt. Da das Merkmal der Schwanzlänge eine hohe Heritabilität von 0,6 aufweist und wir innerhalb der Rassen eine gute Varianz vorfinden, kann das Merkmal züchterisch gut bearbeitet werden. Jedoch bestehen positive Korrelationen zu allen Gewichten und auch zur Größe und Länge. Das bedeutet, dass große und schwere Schafe tendenziell auch einen längeren Schwanz haben und die Zucht gewichtet erfolgen muss, damit es nicht zu einer Verschlechterung der anderen Merkmale kommt.

Den Vortrag finden Sie hier.

Im Anschluss an den interessanten Vortrag und die angeregte Diskussion stellte die Geschäftsführerin die Kassen- und Geschäftsberichte der beiden Vereine vor. Beide Vereine haben das Jahr 2023 mit Gewinnen abgeschlossen.
Die Interessensvertretung hatte ihren Fokus im Jahr 2024 eindeutig bei der Blauzungenkrankheit und der intensiven Aufklärungsarbeit und wiederkehrenden Gesprächen und Verhandlungen mit den verantwortlichen Stellen. Daneben ging es vielfach um das neue Tierschutzgesetz, zu dem zahlreiche Stellungnahmen verfasst wurden. Auch der Wolf und die Förderung waren weiterhin wichtige Themen des Vorstands und der Geschäftsstelle.
Wichtig für das neue Jahr: das Merinolandschaf wurde als gefährdete Rasse eingestuft und ist ab 2025 förderfähig. In Nordrhein-Westfalen sind Herdbuchtiere und rassetypische Tiere der Landeszucht förderfähig. Der Grundantrag muss bis zum 30.06.2025 gestellt werden. Fördervoraussetzung ist eine Mitgliedschaft in den Vereinen.
Aufgrund der guten wirtschaftlichen Lage, hat der Vorstand einen Badewagen angeschafft. Zur Behandlung von Ektoparasiten ist das Baden die effektivste Möglichkeit. Ab 2025 soll der Badewagen allen Mitgliedern gegen eine kleine Leihgebühr zur Verfügung stehen.
Im Anschluss folgten die Regularien und die Entlastung der Vorstände und der Geschäftsführung.
Die Vereine verabschiedeten Wiebke Mohrmann und bedankten sich für die 9-jährige Zusammenarbeit als Fachberaterin bei der Landwirtschafskammer. Sie wird die LWK zum Ende des Jahres verlassen.
Weiter ging es mit den Vorstandswahlen, die durchaus als turbulent zu bezeichnen waren. Im Ergebnis setzen sich die neuen Vorstände wie folgt zusammen:
Vorsitzende beider Vereine Ortrun Humpert
Stellvertretender Vorsitzender beider Vereine Bernd Hibbeln

weitere Vorstandsmitglieder des Schafzuchtverbandes NRW
Heinrich Junge
Reinhard Linsmann
Claudia Schepp
Daniel Luis
Karl Wey

weitere Vorstandsmitglieder der Schafzüchtervereinigung NRW
Petra Hilger
Alexander Tillmann
Benedikt Hüttemann
Iris Beeck
Karla Ebert

Im Anschluss konnten einige Züchter für ihre besonderen züchterischen Leistungen geehrt werden. Dazu hatten das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW, die Landwirtschaftskammer NRW und der Schafzuchtverband Ehrenmedaillen zur Verfügung gestellt.

Die Ehrenpreise wurden von Stefan Sagkob, Fachbereichsleiter 71, LWK NRW und Ortrun Humpert, Vorsitzende von Schafzuchtverband und Schafzüchtervereinigung NRW  überreicht.

Nun geht die 4-jährige Amtszeit der neuen Vorstände los und als erste Themen stehen dafür die Überarbeitung der Förderrichtlinie Wolf und die Machbarkeit der Weidehaltung im Winter auf dem Programm.

E i n l a d u n g

zur 19. gemeinsamen Delegiertenversammlung mit Vorstandswahlen

des Schafzuchtverbandes und der Schafzüchtervereinigung Nordrhein-Westfalen

am Mittwoch, 06.11.2024 um 19.30 Uhr

in der Gaststätte Hopfen & Salz

Volksgartenstraße 61, 44388 Dortmund

Bitte beachten Sie, dass wir uns dieses Jahr in einer anderen Gaststätte treffen!

Tagesordnung:

1. Begrüßung
2. TWZ Schaf – Erfahrungen und Empfehlungen zur Haltung unkupierter Schafe, Hannah Isabel Hümmelchen, Mitarbeiterin der Tierklinik für Reproduktionsmedizin und Neugeborenenkunde der JLU Gießen
3. Geschäftsbericht und Kassenbericht des Schafzuchtverbandes NRW
4. Bericht der Kassenprüfer und Entlastung von Vorstand und Geschäftsführung des Schafzuchtverbandes NRW
5. Geschäftsbericht und Kassenbericht der Schafzüchtervereinigung NRW
6. Bericht der Kassenprüfer und Entlastung von Vorstand und Geschäftsführung der Schafzüchtervereinigung NRW
7. Wahl eines neuen Kassenprüfers
8. Vorstandswahlen
9. Vergabe der Ehrenpreise
10. Verschiedenes

Wir freuen uns, dass Frau Hümmelchen über die Ergebnisse und Erkenntnisse zur Haltung unkupierter Schafe berichten wird. Da der aktuelle Entwurf des Tierschutzgesetzes weiterhin ein vollständiges Kupierverbot nach 8 Jahren Übergangsfrist vorsieht, muss sich jeder mit diesem Thema befassen.

Nach den Regularien und der Entlastung des aktuellen Vorstandes finden die Vorstandswahlen statt.

Wie üblich, besteht die Möglichkeit, während der Versammlung zu essen.