Landesschafschau 2025

Landesschafschau in Hückeswagen – eine Präsentation der Vielfalt im Bergischen Land

Am zweiten Samstag im September rundeten 16 Schafzüchter, -innen aus NRW die Kreistierschau im Ober­berg­ischen Kreis mit etwa 70 herausgeputzten kleinen Wiederkäuern aus 11 Rassen ab. Die letzte Landesschafschau fand in 2019 beschränkt auf Landschafrassen in Lindlar statt. Markus Barkhausen, Mitarbeiter der Schaf­züchter­ver­einigung NRW, fasst für Sie zusammen.

Foto: Landesschafschau 2025, Sieger der Fleischschafrassen
Landessieger der Fleischschafrassen, ein Mutterschaf der Rasse Schwarzköpfiges Fleischschaf wird präsentiert von Carolina. Über den Erfolg in heimischen Gefilden freut sich Markus Schröter aus Hückes¬wagen. Das in 2019 geborene Schaf hört auf den Namen Cosima, zeigt eine gute Rumpftiefe und feste Fundamente.
Landesschafschau 2025 - die besten Tiere des Tages
Landesschafschau 2025 - die besten Tiere des Tages

Fleischschafrassen – Debütant Markus Schröter aus Hückeswagen stellt bestes Schaf

Im Rasseblock der Fleischschafe wurden 15 Zuchtschafe der Rassen Schwarzköpfiges Fleischschaf und Shrop­shire angemeldet. Die Preisrichter Andreas Humpert aus Marienmünster und Norbert Güttgemanns aus Heinsberg – selbst aktive Schafzüchter und auch als ehrenamtliche Zuchtwarte tätig für „ihren“ Zuchtverband – richteten diese in 7 Klassen. Shropshireschafe waren aus den Zuchten Reckmann in Dülmen und Bäumner-Spies aus Bad Berleburg vor Ort. Die häufig in Weihnachtsbaumkulturen zur Aufwuchs­redu­zier­ung auf natürliche Art und Weise ein­ge­setzten Vierbeiner waren qualitativ gleichauf. Drei Klassensiege errang die Zuchtstätte Bäumner-Spies aus dem Siegerland. Norbert Reckmann stellte zwei Klassensieger und zusätzlich den Fleischsieger.

Bei den Schwarzköpfigen Fleischschafen war Markus Schröter der einzige Aussteller. Er hatte es nicht weit, um die drei Besten seiner 20 Zuchttiere umfassenden Herde hinauf in den Ortsteil Steffenshagen zu bringen. Das Gute liegt häufig so nah… Sein typvolles Schaf „Cosima“, welches mit sechs Jahren bisher 8 Lämmer aus 5 Lammungen vorweisen kann, wurde Klassensieger und konnte sich später gegen die sechs anderen Besten durchsetzen und wurde auch noch Landessieger der Fleischschafrassen.

Haarschafrassen – BHS aus Zucht Hüttemann, Schermbeck vom Niederrhein ist Spitze!

Hier waren 11 Zuchtschafe der Rassen Braunes Haarschaf und Nolana vertreten. Beide zeichnen sich dadurch aus, dass auf eine jährliche Schur weitestgehend verzichtet werden kann, da ihr Haarkleid selbstständig mit dem Einsetzen der warmen Jahreszeit abgestoßen wird. Bei der Rasse Nolana stellte der Sender Wildhandel aus Verl – vertreten durch Stephan Graute – einen Klassensieger bei den Schafen und Rainer Wagner aus Titz das Siegerschaf im hohen Alter von 9 Jahren, bemerkenswert! Benedikt Hüttemann aus Schermbeck war einziger Aussteller der Braunen Haarschafe und mit zwei Altböcken sowie 5 Mutterschafen vor Ort. Gemeinsam mit seiner Tochter Sonja freute er sich über zwei Klassensieger. Sein 7-jähriges Schaf „Zotti“ – bereits schau­erfahrene Siegerin auf Bundes­schaf­schauen, musste sich auch im Bergischen Land ganz und gar nicht verstecken. Die Mutter von 12 Lämmern wurde Landessiegerin und konnte alle anderen hoch prämierten Haarschafe auf die Plätze verweisen.

Foto: Landesschafschau 2025, Sieger der Haarschafrassen
Landessieger der Haarschafrassen. Schaf „Zotti“ ist ein Braunes Haarschaf mit edlem Charakter, einer geraden Oberlinie. Das bereits 2018 geborene Schaf kann 12 großgezogene Lämmer aus 6 Lammungen vorweisen und wurde bereits zweimal auf Bundesschauen prämiert. Die Bundessiegerin ist nun auch Landes¬siegerin. Mit Züchter und Vater Benedikt Hüttemann aus Schermbeck freut sich Tochter Sonja.
Landesschafschau 2025, Landschafrassen Sieger und Reservesieger
Links der Landessieger der Landschafrassen. „Tonga“ - ein Bock der Rasse Weiße Gehörnte Heidschnucke, gezogen von Andreas Hill in Telgte, im Besitz und ausgestellt von Alexander Hamann aus Herford. Der korrekte Bock steht voll im Rassetyp und zeigt ein ausgeprägtes und korrektes Gehörn. Rechts im Bild die Reservesiegerin: Ein Mutterschaf der Rasse Coburger Fuchsschaf aus der Zucht von Hagen Fach aus Wiehl. Das rahmige und lange Schaf verfügt über eine ausgezeichnete Wolle und wurde vorgeführt von Tina Fach.
Landesschafschau 2025, Sieger der Landschafrassen
Landesschafschau 2025, Sieger der Landschafrassen
Landesschafschau 2025, Bentheimer Landschafe
Landesschafschau 2025, Bentheimer Landschafe

Landschafrassen – Alexander Hamann aus Herford stellt den Landessieger

Mit etwa 40 Zuchtschafen aus 7 Rassen stellte der Block der Landschafe das zahlenmäßig stärkste Kontingent vor Ort. 15 Bentheimer Landschafe aus drei Zuchten wurden vorgestellt. Bruno Becker aus Wipperfürth stellte den Wollsieger der Rasse. Eine gute Wolle ist eine der Grundvoraussetzungen für die ganzjährige Weidehaltung von Schafen an klimatisch günstigen Standorten, da diese hier häufig bis auf die Lamm- und Säugezeit 10 – 11 Monate draußen gehalten werden. Hierbei spielt u.a. eine gute Bauchbewollung eine wichtige Rolle. Thomas Schumacher aus Wiehl stellte mit einem dreijährigen Mutterschaf die Reservesiegerin der Rasse. Das Siegerschaf jedoch kam vom Niederrhein. Schäfer Jens Holtkamp aus Hamminkeln wurde bei der Vorführung tatkräftig von Sohn Jan und Jungzüchter/innen unterstützt. Zusätzlich stellte er den besten männlichen Vertreter der Rasse, gezogen im Ursprungsgebiet der Rasse: der Grafschaft Bentheim. Bei den Coburger Fuchsschafen, einer Mittelgebirgsrasse, die im Zuchtbuch NRW geschafft hat, die meisten eingetragenen Zuchtschafe im Block der Landschafrassen auf sich zu vereinen, wurden 8 Zuchtschafe und ein Altbock präsentiert. Zwei Mutterschafe aus der Zuchtgemeinschaft von Frank und Fabian Steiniger, Waldbröhl, wurden mit dem Ib-Preis ausgezeichnet und erreichten hiermit zufrieden ihre besten Platzierungen. Die Zuchtschafe von Hagen und Tina Fach aus Wiehl waren Spitze! Das Paar stellte mit zwei Klassensiegern gleichzeitig Sieger, Reservesieger und Wollsieger der Rasse. Die Siegerin, ein vierjähriges Mutterschaf, gefiel den Richtern so gut, dass sie später noch Reserve­siegerin der Landschafrassen wurde. Bei den nachfolgend genannten drei Rassen Gotländisches Pelzschaf, Graue Gehörnte Heidschnucke und Jakobschaf war jeweils nur ein/e Züchter/in vor Ort. Die Züchter nutzten die Veranstaltung um „ihre“ Rasse der Öffentlichkeit vorzustellen. Georg Flötotto aus Verl züchtet Gotländische Pelzschafe. Die Rasse zeichnet sich durch eine „weiche“ Wolle aus, die sich hervorragend als Fell in der kalten Jahreszeit vermarkten lässt. Sie kommt auf kargen Böden gut zurecht. Herr Flötotto freute sich über zwei Klassensieger und einen Wollsieger. Jens Holtkamp aus Hamminkeln stellte drei Zuchtschafe der Rasse Graue Gehörnte Heidschnucke vor. Die Rasse setzt er in der Landschaftspflege auf Heideflächen ein. Eines seiner Mutterschafe wurde mit dem Ia-Preis ausgezeichnet. Thomas Haffner aus Essen züchtet seit über 15 Jahren Jakobschafe. Das imposante aus Großbritannien stammende Schaf mit 2, 4 oder auch 6 Hörnern und einer schwarz oder braun gefleckten Wolle wird schnell zum Hingucker. Mutterschaf „Daisy“ zeichneten die Preisrichter mit dem Ia-Preis aus. Bei den Rauhwolligen Pommerschen Landschafen standen vier Schafe aus den Zuchten Beuchelt und Gutsmiedl im Wettbewerb. Wiltrud Gutsmiedl aus Rheinberg stellte das beste Tier der Rasse und Tina Beuchelt aus Hennef freute sich über den Ib-Preis. Lediglich zwei Altböcke der Rasse Weiße Gehörnte Heidschnucke wurden auf­ge­trieben. Einziger Aussteller war hier Alexander Hamann aus Herford. Er konnte sein Glück kaum fassen, als die Preis­richter den von ihm vorgestellten zweijährigen Bock „Tonga“ aus der Zucht von Andreas Hill in Telgte zum Landes­sieger über alle Landschafrassen hinweg erklärten und er sich hiermit gegen 10 Konkurrenten der anderen vorgestellten Rassen durchsetzen konnte.

 

 

Siegersammlung aus der Zucht von Norbert Reckmann
Züchterkollege Heiner Junge aus Lennestadt betreut die Jungzüchter/-innen und führt gemeinsam mit Kalle Dramm - Enkel von Norbert Reckmann – den fleischbetonten Bock und zugleich Fleischsieger der Rasse vor. Gefolgt wird dieser von zwei rahmigen Schafen. Alexander Kesting - Shropshirezüchter aus Bad Arolsen - führt gemeinsam mit Emilia Leuters das mittlere Schaf vor. Züchter Norbert Reckmann hat das rechte Schaf am Halfter. Trudi Dramm, eine weitere Enkelin, unterstützt hierbei.
Reservesiegersammlung aus der Zucht von Jens Holtkamp
Die Reservesiegersammlung der Rasse Bentheimer Landschaf in Topzustand aus der Zucht von Jens Holtkamp, Ham¬minkeln (rechts im Bild). Den kräftigen Bock links im Bild führt Sohn Jan, das Mutterschaf in der Mitte führt Tina - Jungzüchterin aus Schwerte - vor.
Landesschafschau 2025, Preisrichter Norbert Güttgemanns und Andreas Humpert erhalten von Hagen Fach einen Präsentkorb
Bildunterschrift: Hagen Fach aus Wiehl – Vorsitzender der Interessengemeinschaft Oberbergischer Schafhalter (= IGOS) - bedankt sich bei den beiden Preisrichtern. Links Norbert Güttgemanns aus Heinsberg und rechts Andreas Humpert aus Marienmünster mit zwei gewaltigen Präsentkörben. Im Hintergrund applaudiert die Züchterschar.
Landesschafschau 2025, Haarschafe
Landesschafschau 2025, Haarschafe
Landesschafschau 2025 - die besten Tiere des Tages
Landesschafschau 2025 - die besten Tiere des Tages

Sammlungswettbewerbe – Shropshireschafe aus dem Münsterland wie aus einem Guss

In den Sammlungswettbewerben siegte die Züchtersammlung der Zuchtstätte Norbert Reckmann aus Dülmen der Rasse Shropshire vor der Reservesiegersammlung von Jens Holtkamp aus Hamminkeln mit der Rasse Bentheimer Landschaf.

Nachfolgend ist eine Tabelle der Ia-prämierten Zuchtschafe, sowie der Sieger angefügt:

Ia-prämierte Zuchtschafe der Landesschafschau in Hückeswagen 2025, ergänzt um Sieger und Reservesieger

Rasse, Kategorie

Katalog-Nr. & Auszeichn­ung

Züchter/Aussteller

(falls nur eine Nennung = selbstgezogen)

Bentheimer Landschaf, MS

2 S

Jens Holtkamp, Hamminkeln

Bentheimer Landschaf, MS

7 RS

Thomas Schumacher, Wiehl

Bentheimer Landschaf, AB

11

Heilpädagogischer Bauernhof, Uelsen/

Jens Holtkamp, Hamminkeln

Bentheimer Landschaf, AB

15 WS

Bruno Becker, Wipperfürth

Coburger Fuchsschaf, MS

17 S

Hagen Fach, Wiehl

Coburger Fuchsschaf, MS

23 RS & WS

Hagen Fach, Wiehl

Gotländisches Pelzschaf, MS

33

Georg Flötotto, Verl

Gotländisches Pelzschaf, AB

34 WS

Georg Flötotto, Verl

Gotländisches Pelzschaf, AB

35

Georg Flötotto, Verl

Graue Gehörnte Heidschnucke, MS

37

Hehmsoth GbR, Langwedel/

Jens Holtkamp, Hamminkeln

Jakobsschaf, MS

40

Thomas Haffner, Essen

Rauhwolliges Pommersches Landschaf, MS

42

Wiltrud Gutsmiedl, Rheinbach

Weiße Gehörnte Heidschnucke, AB

46 LS

Andreas Hill, Telgte/

Alexander Hamann, Herford

Braunes Haarschaf, MS

49 LS

Benedikt Hüttemann, Schermbeck

Braunes Haarschaf, AB

52

Benedikt Hüttemann, Schermbeck

Nolana, MS

54 S

Rainer Wagner, Titz

Nolana, MS

58

Sender Wildhandel KG, Verl

Schwarzköpfiges Fleischschaf, MS

60 LS

Markus Schröter, Hückeswagen

Shropshire, MS

64 S

Norbert Reckmann, Dülmen

Shropshire, MS

68

Matthias Bäumner-Spies, Bad Berleburg

Shropshire, JL

70

Matthias Bäumner-Spies, Bad Berleburg

Shropshire, AB

72 S & FS

Andreas Weik, Wald-Michelbach-Kreidach/ Norbert Reckmann, Dülmen

Shropshire, JB

74

Matthias Bäumner-Spies, Bad Berleburg

S = Sieger, RS = Reservesieger, LS = Landessieger, FS = Fleischsieger, WS = Wollsieger,

MS = Mutterschaf, ML = Mutterlamm, JL = weiblicher Jährling, JB = Jährlingsbock, AB = Altbock

Newsletter abonnieren
Möchten Sie den Newsletter von „schafe-schuetzen.de“ erhalten? Dann senden Sie uns bitte mit nachstehendem Formular Ihre Kontaktangaben:

Für den Versand unserer Newsletter nutzen wir rapidmail. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie zu, dass die eingegebenen Daten an rapidmail übermittelt werden. Beachten Sie bitte deren AGB und Datenschutzbestimmungen .