Brillenschaf

Die Ursprünge des Brillenschafs reichen zurück bis ins 18. Jahrhundert, als Paduaner- und Bergamaskerschafe aus Norditalien in das in Kärnten und Slowenien bodenständige Steinschaf eingekreuzt wurden. Typisch für das Kärntner- oder Seeländerschaf waren ebenso wie beim Paduanerschaf die schwarzen Farbzeichnungen, die als Brillenzeichnung um die Augen und als schwarze Ohrenspitzen bei einem Teil der Tiere vorkam. Der Schwerpunkt der Zucht in Deutschland lag im südöstlichen Teil von Oberbayern, im Altlandkreis Laufen (heute Berchtesgadener Land). Durch die Vereinheitlichung der Zuchtziele aller Bergschafrassen im Ostalpenraum wurde das Brillenschaf ab den 1930-er Jahren systematisch zurückgedrängt. Ein Restbestand von rund 250 Tieren konnte sich bei Laufen erhalten. Seit 1990 ist das Brillenschaf in Bayern wieder als eigenständige Rasse anerkannt. Der lange, schmale, unbewollte Kopf ist hornlos, ramsnasig und trägt breite, hängende Ohren. Die typische Pigmentierung (Brille) soll das Auge gleichmäßig umgeben und kann zur Nase hin verschoben auf-treten. Die unteren ein bis zwei Drittel der Ohren sind schwarz pigmentiert. An der Unterlippe und am Kinn sind geschlossene Pigmentflecken ebenfalls möglich. Das großrahmige Schaf hat ein weißes, gut scheitelbares Vlies mit einer lang abgewachsenen Schlichtwolle in einer Faserstärke von 29 bis 33 Mikron. Typisch ist der seidige Glanz der Wolle. Die Brunst ist asaisonal und eine Erstzulassung ist im Alter von 8 bis 10 Monaten möglich.

Eigenschaften und Definition der Rasse

Rassename:
Brillenschaf
Abkürzung:
BRI
Herkunft:
einheimisch
Rassengruppe:
Landschafrasse
Gefährdung:
gefährdet

Quelle:

"Rassebeschreibungen" der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL)

Beitragsfoto:
Kärtner Brillenschafe (© Tanja Hoppe)