NRW Schaftage 2023: ein Besuch in der Soester Börde, der sich lohnte

Am 12. und 13. August stürmten Schafzüchter und Schafhalter das Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft im Kreis Soest. Markus Barkhausen, Mitarbeiter der Schafzüchtervereinigung NRW fasst für Sie zusammen.

Ausstellung besuchen und lecker Essen vom Lamm

Viele Aussteller waren gekommen um altbewährte und neue Technik rund um das Schaf anzubieten. Bei bestem Wetter waren die Stände stets gut frequentiert. Etwa 1.500 – 2.000 Besucher waren vor Ort. Am Stand von Norbert Strunk aus Lippetal gab es Köstlichkeiten vom Lamm wie etwa Lammburger, Bratwürstchen und Irish Stew – ein traditionelles, irisches Eintopfgericht mit Lammfleisch. Die Warteschlange riss einfach nicht ab.

Düngepellets aus Schafwolle eignen sich hervorragend für den Einsatz im Blumengarten, Gemüsegarten oder auch für Topfpflanzen und ersparen weitgereisten Dünger aus Übersee. Foto: Fides Lenz
Düngepellets aus Schafwolle eignen sich hervorragend für den Einsatz im Blumengarten, Gemüsegarten oder auch für Topfpflanzen und ersparen weitgereisten Dünger aus Übersee. Foto: Fides Lenz

Ausstellung besuchen und lecker Essen vom Lamm

Viele Aussteller waren gekommen um altbewährte und neue Technik rund um das Schaf anzubieten. Bei bestem Wetter am Sonntag waren die Stände stets gut frequentiert. Etwa 1.500 Besucherinnen und Besucher waren vor Ort. Eine Wollannahme konnte in diesem Jahr aufgrund stockenden Absatzes nach Übersee und Fernost leider nicht angeboten werden. Am Stand der Firma Bettenworth konnten sich die Besucher jedoch über Alternativen wie zum Beispiel der Lohnpressung von Schafwollpellets informieren. Direkt nebenan präsentierte Schafzüchter Louis Hanne im mobilen Bornstaler Hofladen das fertige Produkt, welches seine Kundschaft als Düngepellets im heimischen Garten mit Erfolg einsetzt. Sonntags war der Stand des „Vereins für Schäfereigeschichte“ gut frequentiert. Insbesondere der Vortrag von Fr. Dr. Leberl zum Thema „Warum altes Wissen auch heute noch wichtig ist“ stieß auf großes Interesse.

Sich gut beraten lassen und Schafe mit Zäunen schützen

Das Team der Herdenschutzberatung der Landwirtschaftskammer NRW stand am Sonntag parat um an eigens installierten mobilen und festen Zaunanlagen wolfsabweisende Schutzmaßnahmen zeigen zu können. Die Nachfrage war groß. Die Kollegen der Schaf- und Ziegenzuchtberatung NRW nahmen an ihrem Infostand An­meldungen für die 8. Zaunbaumeisterschaft am Sonntag entgegen. Aufgabe war es, einen Blühstreifen fach­gerecht mit mobilem Zaun und Weidezaungerät einzuzäunen. In der Seniorklasse war Vorjahressieger Andreas Fröhlich aus Wadersloh wiederholt extrem schnell und sicher und so konnte er die weiteren Teilnehmer hinter sich lassen. Mit 134 Punkten wurde er Sieger und freute sich über ein Elektronetz der Firma Horizont. Mit 104 Punkten sicherte sich Christian Schepp aus Wilnsdorf den zweiten Platz vor Ralf Junge aus Attendorn. In der Klasse der Junioren siegte Niklas Eberbach aus Brilon mit 92 Punkten vor Felix Schepp mit 79 Punkten. Den Teamwettbewerb konnten Jasper und Dominik Severin auf Gütersloh für sich entscheiden.

Die Beteiligten des Zaunbauwettbewerbs. Hintere Reihe (v.l.n.r.) Dominik Severin, Andreas Fröhlich, Ortrun Humpert (Vorsitzende), Christian Schepp, Wiebke Mohrmann (Richterin der Schafberatung NRW), Rochus Rupp (Schafberatung NRW) und Ralf Junge. Vorn: Jasper Severin, Felix Schepp, Felix Junge, Gustav und Lotta Severin. Bild-Nummer 1100582, Foto: Markus Barkhausen
Die Beteiligten des Zaunbauwettbewerbs. Hintere Reihe (v.l.n.r.) Dominik Severin, Andreas Fröhlich, Ortrun Humpert (Vorsitzende), Christian Schepp, Wiebke Mohrmann (Richterin der Schafberatung NRW), Rochus Rupp (Schafberatung NRW) und Ralf Junge. Vorn: Jasper Severin, Felix Schepp, Felix Junge, Gustav und Lotta Severin. Bild-Nummer 1100582, Foto: Markus Barkhausen
Organisatorin Anne Walter aus Herscheid inmitten „Ihrer Schäfchen“, freut sich über einen Blumenstrauß zum 20. Jährigen Jubiläum des Spinnwettbewerbs im Rahmen der NRW Schaftage überreicht von Ortrun Humpert aus Marienmünster, Vorsitzende der Schafzüchtervereinigung NRW. Fotograf: Claudia Hitzler-Colsman
Organisatorin Anne Walter aus Herscheid inmitten „Ihrer Schäfchen“, freut sich über einen Blumenstrauß zum 20. Jährigen Jubiläum des Spinnwettbewerbs im Rahmen der NRW Schaftage überreicht von Ortrun Humpert aus Marienmünster, Vorsitzende der Schafzüchtervereinigung NRW. Fotograf: Claudia Hitzler-Colsman
Anne Walter freut sich über einen Blumenstrauß zum 20. Jubiläum des Spinnwettbewerbs
Anne Walter freut sich über einen Blumenstrauß zum 20. Jubiläum des Spinnwettbewerbs

Wolle: 20. Spinnwettbewerb unter der Leitung von Anne Walter aus Herscheid

An fünf Ausstellungsständen konnten sich die Besucher zum Thema Wolle, Wollverarbeitung und Wolle als nachwachsender Rohstoff und zu Düngepellets als Blumendünger informieren. Highlight war jedoch hier der Spinnwettbewerb am Sonntag. In liebevoller Art und Weise scharte Anne Walter aus Herscheid Woll-Lieb­haber­innen mit ihren Spinnrädern um sich. 11 Teilnehmer/-innen stellten sich dem Wettbewerb. Ziel war es, aus 20 Gramm Wolle einen möglichst langen Faden zu spinnen. Mit 290 Metern schaffte es Silke Welling aus Brakel auf den ersten Platz, gefolgt von Sylvia Hillemeyer aus Nieheim. Mit 267 Metern war sie der drittplatzierten Petra Haase aus Bad Driburg um 4 Fadenlängen (Metern) voraus.

Schafe hüten – Debütantin Jutta Kniest aus Goch nimmt den Wanderpokal mit an den Niederrhein

Die Landesmeisterschaft im Hüten mit Koppelgebrauchshunden findet traditionell auf der Schlosswiese von Haus Düsse statt. Erstmals stellte Maximilian Nelle aus Witten seine Schafe zur Verfügung. 8 Hundeführer schickten insgesamt 18 Hütehunde ins Rennen. Hüteleiter Ulf Helming führte durch den Tag und kommentierte souverän die Läufe. Wie schon im Vorjahr beurteilten die Hüterichter Schäfer Christof May aus Wickede (Ruhr) und Schäfermeister Wolfgang Scholle aus Lichtenau die Hüteleistung des landesweiten Wettbewerbs. Tina Eichler aus Lippstadt startete mit 4 Hunden. Ihre beste Platzierung erreichte sie mit dem Rüden Cherusker Caru: Platz 3 mit 93 Punkten. Karl Griese aus Reichshof konnte sich mit seinem Rüden Boyd und einem Punkt Vorsprung den zweiten Platz sichern. Debütantin Jutta Kniest aus Goch war mit zwei Hunden nach Westfalen gereist. Die Fahrt sollte sich lohnen. Ihr dreijähriger Rüde Utz lieferte mit 95 Punkten die beste Tagesleistung ab. Herzlichen Glückwunsch!

Jutta Kniest aus Goch mit ihrem Rüden Utz. Mit 95 Punkten konnte sie sich gegen 17 weitere startenden Hunde mit ihren Hundeführern durchsetzen. Die Zahl der Starter war so groß wie noch nie. Die Debütantin in Haus Düsse freut sich über Urkunde und Wanderpokal. Foto: Ortrun Humpert
Jutta Kniest aus Goch mit ihrem Rüden Utz. Mit 95 Punkten konnte sie sich gegen 17 weitere startenden Hunde mit ihren Hundeführern durchsetzen. Die Zahl der Starter war so groß wie noch nie. Die Debütantin in Haus Düsse freut sich über Urkunde und Wanderpokal. Foto: Ortrun Humpert
Die Teilnehmer des Hütewettbewerbs 2023 mit Hüteleiter Ulf Helming und den Richtern Wolfgang Scholle und Christof May
Die Teilnehmer des Hütewettbewerbs 2023 mit Hüteleiter Ulf Helming und den Richtern Wolfgang Scholle und Christof May

Jungzüchter nutzen letzten Schulungstermin vor Bundeswettbewerb im September

Einige der Jungzüchter aus NRW nutzten die Gelegenheit, sich zu treffen und das Vorführen sowie das Präsentieren von Schafen im Ring zu üben. Schwerpunkt des Schulungstermins waren die ausgestellten Haarschafrassen. Heiner Junge aus Lennestadt kümmerte sich um die Jungzüchter, die am 2. und 3. September anl. der bundesweiten Jungzüchtermeisterschaft im Freilichtmuseum Detmold anl. der Veranstaltung Freilichtgenuss ihren großen Auftritt haben. Wir wünschen viel Erfolg! Weitere Informationen finden Sie hier:

https://schafe-schuetzen.de/veranstaltung/7-jungzuechtermeisterschaft/

Hervorragende Zuchttiere vermarkten sich wieder wie von selbst!

Das Kerngeschäft der Schafzüchtervereinigung NRW und somit eine der tragenden Säulen der NRW Schaftage sind jedoch seit jeher die Körungen, Prämierungen und die Vermarktung von Zuchtschafen über Auktionen oder aber im freihändigen Verkauf. Züchter und Beschicker waren hochmotiviert und viele fleißige Hände halfen bei der Durchführung sowie bei Auf- und Abbau.

Die beste Bocknachzuchtsammlung des ersten Tages. Drei Lammböcke der Rasse Ostfriesisches Milchschaf aus der Zuchtstätte Schäfer, Hückeswagen. Die Söhne von „Ursus“ bestachen durch Ausgeglichenheit, vorgeführt von Nicolai und Marco Schäfer unterstützt durch Jörn Kehrmann in der Bildmitte.
Die beste Bocknachzuchtsammlung des ersten Tages. Drei Lammböcke der Rasse Ostfriesisches Milchschaf aus der Zuchtstätte Schäfer, Hückeswagen. Die Söhne von „Ursus“ bestachen durch Ausgeglichenheit, vorgeführt von Nicolai und Marco Schäfer unterstützt durch Jörn Kehrmann in der Bildmitte.
Die besten Mutterlämmer der Rasse Dorperschaf. Links das Siegerlamm aus der Zuchtstätte Frank Drössler in Bad Arolsen, vorgeführt von Sylvia Rambow, in der Bildmitte Zuchtleiterin Fides Lenz, rechts das zwei Monate jüngere Lamm, die Reservesiegerin aus der Zuchtstätte Anna Roeren-Wiemers, zum ersten Mal dabei.
Die besten Mutterlämmer der Rasse Dorperschaf. Links das Siegerlamm aus der Zuchtstätte Frank Drössler in Bad Arolsen, vorgeführt von Sylvia Rambow, in der Bildmitte Zuchtleiterin Fides Lenz, rechts das zwei Monate jüngere Lamm, die Reservesiegerin aus der Zuchtstätte Anna Roeren-Wiemers, zum ersten Mal dabei.

Erster Tag: Spitzenqualität zum Schnäppchenpreis über alle Rassen hinweg

Am ersten Tag wurden mit knapp 80 Zuchtschafen der Rassen Dorper, Ostfriesisches Milchschaf und Texel über 15 Zuchtschafe mehr aufgetrieben als im Vorjahr. 5 neue Beschicker warfen erstmals ihren Hut in den Ring und mussten sich durchaus nicht verstecken. Alle Zuchtschafe mit Status „maedi-unverdächtig“ waren von durchweg sehr guter Qualität.

Ostfriesisches Milchschaf – Zuchtstätte Schäfer aus Hückeswagen hält die Fahne hoch

Drei rahmige Lammböcke aus der Zuchtstätte Schäfer in Hückeswagen wurden vorgestellt. Auktionator Hubert Fischer aus dem Bergischen Land konnte alle Böcke ohne Probleme an den Mann bringen. Mit durchschnittlich 516 Euro waren die Milchschafböcke 85 € günstiger als im Vorjahr. Der Zuchtbetrieb freute sich über seinen größten Erfolg: Im Sammlungswettbewerb konnte er sich gegen die Konkurrenz aus den Rassen der Dorper und Texelschafe durchsetzen.

Dorperschafe – erstmals auch mit weißem Gesicht in Haus Düsse

Neben Mutterlämmern wurden Jährlings- und Lammböcke aus 6 Zuchtbetrieben vorgestellt. Die 18 vorgestellten Zuchtschafe waren von bester Qualität und sehr rassetypisch. Die Auftriebszahlen wurden hier gegenüber dem Vorjahr verdreifacht. Das hohe Preisniveau des Vorjahres konnten jedoch nicht wieder erreicht werden. Mutterlämmer wurden erstmalig aufgetrieben. Im Schnitt mussten die Käufer 535 € in ein weibliches Tier investieren. Das Siegerlamm aus der Zuchtstätte Drössler wurde für 750 € in einen Zuchtbetrieb nach Rheinland-Pfalz verkauft.

Bei den Jährlingsböcken stellte die Zuchtstätte Salau aus Seesen erstmals einen rein weißen Dorperbock vor. Dem Preisrichterteam Andreas Humpert aus Marienmünster, Dr. Hauke Peters aus Tating in Schleswig-Holstein und Jörg Reyer aus Nordleda, gefiel der Bock so gut, dass er sich durch den fast gleich schweren Lammbock aus der Zuchtstätte Hack in Sellerich durchsetzen konnte. 5 von 8 Jährlingsböcken der Rasse Dorper wurden für durch­schnittlich 850 € verkauft; Lammböcke brachten den Zuchtbetrieben mit 800 € gegenüber dem Vorjahr 160 € weniger ein.

Texel – Brüggemann stellt erstmals einen weiblichen Bundessieger

Die 16 Mutterlämmer der Rasse Texel wurden von der Körkommission, bestehend aus der Zuchtleiterin Fides Lenz, Andreas Humpert und Tierarzt Dr. Peter Richterich alle in Zuchtwertklasse 1 eingestuft, das spricht für sich. Das Richten am darauffolgenden Tag erfolgte in drei Klassen. Die Klassensieger wurden vom Verein Texelschafe Deutschland mit einem Pokal bedacht. Die Ia-prämierten stellten die renommierten Zuchten Brüggemann (2x) und Johlen. Bei der Auktion fanden wie schon im Vorjahr 14 Lämmer ein neues Zuhause. Im Schnitt konnten die Käufer mit 396 Euro gegenüber dem Vorjahr ca. 50 € günstiger einkaufen.

Links Lammbock und Reservesieger der Rasse Dorper aus der Zuchtstätte Hack, Sellerich, vorgeführt von Max, rechts der weiße Siegerbock der Rasse Dorper aus der Zucht Petra Salau, vorgeführt von Christian Salau. Der Bock wurde mit 1.700 € teuerster Bock des Tages. Er sorgt nun in Rheinland-Pfalz für Nachwuchs. Foto: Fides Lenz
Links Lammbock und Reservesieger der Rasse Dorper aus der Zuchtstätte Hack, Sellerich, vorgeführt von Max, rechts der weiße Siegerbock der Rasse Dorper aus der Zucht Petra Salau, vorgeführt von Christian Salau. Der Bock wurde mit 1.700 € teuerster Bock des Tages. Er sorgt nun in Rheinland-Pfalz für Nachwuchs. Foto: Fides Lenz
Die beiden besten Mutterlämmer der Rasse Texel. Links das Siegerlamm aus der Zuchtstätte Brüggemann in Ahlen, vom Verein „Texelschafe Deutschland“ ausgezeichnet als Topmodel 2023; rechts die Reservesiegerin aus der Zuchtstätte Johlen, Altenbeken. Das Mutterlamm links erzielte den Spitzenpreis von 800 € und wurde ins benachbarte Niedersachsen verkauft. Foto: Markus Barkhausen
Die beiden besten Mutterlämmer der Rasse Texel. Links das Siegerlamm aus der Zuchtstätte Brüggemann in Ahlen, vom Verein „Texelschafe Deutschland“ ausgezeichnet als Topmodel 2023; rechts die Reservesiegerin aus der Zuchtstätte Johlen, Altenbeken. Das Mutterlamm links erzielte den Spitzenpreis von 800 € und wurde ins benachbarte Niedersachsen verkauft. Foto: Markus Barkhausen
Die besten Lammböcke der Rasse Texel. 8 Klassensieger aus den Zuchten Gebhard Hoffmann, Heilberscheid; Anton Janssen, Kalkar; Reinhard Jacobsen, Volkensen; Bernd Brüggemann, Ahlen; Andreas Johlen, Altenbeken und der Zuchtgemeinschaft Weischer-Westerhorstmann, Emsdetten – vorgeführt von Juli Weischer. Foto: Markus Barkhausen
Die besten Lammböcke der Rasse Texel. 8 Klassensieger aus den Zuchten Gebhard Hoffmann, Heilberscheid; Anton Janssen, Kalkar; Reinhard Jacobsen, Volkensen; Bernd Brüggemann, Ahlen; Andreas Johlen, Altenbeken und der Zuchtgemeinschaft Weischer-Westerhorstmann, Emsdetten – vorgeführt von Juli Weischer. Foto: Markus Barkhausen

Von 42 aufgetriebenen Lammböcken der Rasse Texel wurden 40 gekört. Das Preisrichterteam richtete diese nach einem zünftigen Züchterabend mit lecker Lammfleisch vom Grill in 8 Altersklassen. Jeweils zwei Klassensieger konnten die Zuchtstätten Janssen und Hoffmann für sich entscheiden. Auch die renommierten Zuchten Brüggemann, Johlen und Jacobsen freuten sich über eine Siegerplakette. Einer der neuen Beschicker, die Zuchtstätte Weischer-Westerhorstmann, war mit zwei Schafen zur Düsse gereist und stellte in der jüngsten Klasse auf Anhieb einen Klassensieger. Herzlichen Glückwunsch!

Im Sammlungswettbewerb „3 Söhne eines Vaters“ erzielte die Zuchtstätte Brüggemann, Ahlen mit den Söhnen von „Wotan“ den zweiten Platz.

Bei der anschließenden Auktion der Texelböcke wurde der Markt zu 80 % geräumt. Mit 32 von 40 Böcken fand gegenüber dem Vorjahr einer weniger ein neues Zuhause. Für leistungsgeprüfte Zuchtböcke mussten die Käufer im Schnitt mit 505 Euro gegenüber dem Vorjahr 60 Euro weniger in leistungsgeprüfte Böcke investieren. Sieger­bock und Reservesieger aus den Zuchten Hoffmann und Janssen wurden mit 800 die „teuersten“ Texelböcke des Tages.

Die Siegertiere der ausgestellten Rassen des ersten Tages umrahmen den Bundessieger in ihrer Bildmitte. Links das Siegerlamm der Rasse Dorper aus der Zuchtstätte Drössler, Bad Arolsen, gefolgt vom Sieger¬bock der Rasse aus der Zuchtstätte Salau in Seesen. In der Bildmitte die Bundessiegerin, ein Texellamm aus der Zuchtstätte Brüggemann in Ahlen. 4.v.l. der Siegerbock der Rasse aus der Zuchtstätte Hoffmann Heilberscheid gefolgt vom besten Bock der Rasse Ostfriesisches Milchschaf aus der Zuchtstätte Schäfer, Hückeswagen. Foto: Markus Barkhausen
Die Siegertiere der ausgestellten Rassen des ersten Tages umrahmen den Bundessieger in ihrer Bildmitte. Links das Siegerlamm der Rasse Dorper aus der Zuchtstätte Drössler, Bad Arolsen, gefolgt vom Sieger¬bock der Rasse aus der Zuchtstätte Salau in Seesen. In der Bildmitte die Bundessiegerin, ein Texellamm aus der Zuchtstätte Brüggemann in Ahlen. 4.v.l. der Siegerbock der Rasse aus der Zuchtstätte Hoffmann Heilberscheid gefolgt vom besten Bock der Rasse Ostfriesisches Milchschaf aus der Zuchtstätte Schäfer, Hückeswagen. Foto: Markus Barkhausen
Der Landessieger der Landschafrassen aus der Zuchtstätte der Haushalter & Schmeling GbR aus Lohmar, vorgeführt von Steffi und Karsten Schmeling. Der Altbock der Rasse Rauhwolliges Pommersches Landschaf mit Namen „Whisky“ imponierte den Preisrichtern Bruno Becker aus Wipperfürth, Sascha Prüß aus Halver und Andreas Humpert aus Marienmünster durch seine hervorragende Präsenz und Harmonie. Foto: Markus Barkhausen
Der Landessieger der Landschafrassen aus der Zuchtstätte der Haushalter & Schmeling GbR aus Lohmar, vorgeführt von Steffi und Karsten Schmeling. Der Altbock der Rasse Rauhwolliges Pommersches Landschaf mit Namen „Whisky“ imponierte den Preisrichtern Bruno Becker aus Wipperfürth, Sascha Prüß aus Halver und Andreas Humpert aus Marienmünster durch seine hervorragende Präsenz und Harmonie. Foto: Markus Barkhausen
Jungzüchter Kevin Gravemeier und Vater Rainer präsentieren ihre Kerry Hill Schafe den Preisrichtern. Foto: Claudia Hitzler-Colsman
Jungzüchter Kevin Gravemeier und Vater Rainer präsentieren ihre Kerry Hill Schafe den Preisrichtern. Foto: Claudia Hitzler-Colsman

Zweiter Tag mit zwei Landessiegern und einem Bundessieger

Am zweiten Tag der NRW Schaftage werden traditionell Fleisch- und Landschafrassen ohne Maedi-Status ver­marktet. Morgens in der Früh wurden ca. 100 Zuchtschafe aus 27 Zuchtbetrieben aufgetrieben. 20 Rassen waren angemeldet. Erstmalig fand auch an diesem Tag ein bundesweiter Wettbewerb bei den Haarschafrassen statt.

Landschafrassen – Die Haushalter und Schmeling GbR aus Lohmar ist happy!

Bei den Coburger Fuchsschafen machten in diesem Jahr die Zuchtstätten Schepp und Steinhoff das Rennen unter sich aus. Claudia Schepp aus Wilnsdorf stellte neben einer Klassensiegerin bei den Jährlingen auch den Siegerbock der Rasse. Hubert Steinhoff aus Ahlen stellte neben einem Klassensieger bei den Mutterlämmern zudem den Reservesieger der Rasse und auch den Wollsieger. Auch bei den Rhönschafen konnte Claudia Schepp brillieren: Ein Klassensieger bei den Jährlingen. Und auch hier stellte sie mit ihrem Jährlingsbock den Rassesieger. Markus Müller aus Hamminkeln freute sich über den Woll- und Reservesieger der Rasse Rhönschaf. Leider musste der Sammlungswettbewerb der Bocknachzuchtsammlungen mangels Zeit abgesagt werden, auch hier erhoffte Müller sich eine gute Platzierung, vielleicht dann im nächsten Jahr. Bei den Weißen Gehörnten Heidschnucken waren die Zuchten Deter und Hill ganz vorn dabei. Andreas Hill und seine Tochter Rosa stellten mit ihrem Lammbock den Reservesieger; Wolf-Dieter Deter aus Spenge mit seinem Jährlingsbock den Siegerbock der Rasse. Alle Ia-prämierten Schafe bzw. Siegertiere traten abschließend an, um den Landessieger zu ermitteln. Hier dann die Überraschung des Tages: Die Zuchtstätte der Haushalter & Schmeling GbR aus Lohmar bei Bonn war morgens früh schon zur Haus Düsse aufgebrochen um erstmals zwei Zuchtschafe vorzuführen. Ihr Altbock stach direkt beim Eintreffen den Fachbesuchern und Züchterkollegen ins Auge.

Links der Landessieger der Wirtschaftsrassen am zweiten Tag. Der Lammbock aus der Zuchtstätte Meinolf Koerdt, Beckum wurde für 600 € in die Schweiz verkauft. Rechts der Ia-prämierte Bock von Matthias Bäumner-Spies. Im Hintergrund die Körkommission und Preisrichterteam des ersten Rings: Dr. Peter Richterich, Fides Lenz (Zuchtleitung) und Norbert Pelzer aus Heinsberg. Foto: Markus Barkhausen
Links der Landessieger der Wirtschaftsrassen am zweiten Tag. Der Lammbock aus der Zuchtstätte Meinolf Koerdt, Beckum wurde für 600 € in die Schweiz verkauft. Rechts der Ia-prämierte Bock von Matthias Bäumner-Spies. Im Hintergrund die Körkommission und Preisrichterteam des ersten Rings: Dr. Peter Richterich, Fides Lenz (Zuchtleitung) und Norbert Pelzer aus Heinsberg. Foto: Markus Barkhausen
Ein Jährlingsbock der Rasse Nolana aus der Zucht Rainer Wagner in Titz, vorgeführt von seiner Tochter Edith. Der lange, rahmige und gut bemuskelte Bock wurde für 900 € in die Schweiz verkauft. Foto: Markus Barkhausen
Ein Jährlingsbock der Rasse Nolana aus der Zucht Rainer Wagner in Titz, vorgeführt von seiner Tochter Edith. Der lange, rahmige und gut bemuskelte Bock wurde für 900 € in die Schweiz verkauft. Foto: Markus Barkhausen
Die besten Zuchtschafe der Haarschafrassen. V.l.n.r.: Jährlingsbock und späterer Bundessieger aus der Zucht Rainer Wagner, vorgeführt von Edith Wagner. Gefolgt vom besten Jährling aus der Zucht Wilkmann, ausgestellt vom Sender Wildhandel aus Verl und vorgeführt von Stephan Graute. Siegerbock der Braunen Haarschafe aus der Zucht Hans-Dieter Gerbracht, gefolgt vom besten weiblichen Jährling aus der Zucht Benedikt Hüttemann, Schermbeck, vorgeführt von Felicitas Hüttemann Foto: Markus Barkhausen
Die besten Zuchtschafe der Haarschafrassen. V.l.n.r.: Jährlingsbock und späterer Bundessieger aus der Zucht Rainer Wagner, vorgeführt von Edith Wagner. Gefolgt vom besten Jährling aus der Zucht Wilkmann, ausgestellt vom Sender Wildhandel aus Verl und vorgeführt von Stephan Graute. Siegerbock der Braunen Haarschafe aus der Zucht Hans-Dieter Gerbracht, gefolgt vom besten weiblichen Jährling aus der Zucht Benedikt Hüttemann, Schermbeck, vorgeführt von Felicitas Hüttemann Foto: Markus Barkhausen
Die Siegertiere der Wirtschaftsrassen am zweiten Tag. Links der Siegerbock der Rasse Suffolk aus der Zuchtstätte Meinolf Koerdt, Beckum. Gefolgt vom besten Mutterlamm der Rasse aus der Zuchtstätte Helmut Filies, Rheda-Wiedenbrück, vorgeführt von Enkel Mattheo. In der Bildmitte der Klassensieger der Rasse Shropshire aus der Zuchtstätte Matthias Bäumner-Spies. Zweiter von rechts ist ein ansprechender Lammbock der Rasse Ostfriesisches Milchschaf ohne Maedi-Status aus der Zucht von Karla Ebert, Lemgo. Rechts im Bild der beste Lammbock der Rasse Kerry Bock aus der Zucht Rainer Gravemeier, Lienen. Foto: Markus Barkhausen
Die Siegertiere der Wirtschaftsrassen am zweiten Tag. Links der Siegerbock der Rasse Suffolk aus der Zuchtstätte Meinolf Koerdt, Beckum. Gefolgt vom besten Mutterlamm der Rasse aus der Zuchtstätte Helmut Filies, Rheda-Wiedenbrück, vorgeführt von Enkel Mattheo. In der Bildmitte der Klassensieger der Rasse Shropshire aus der Zuchtstätte Matthias Bäumner-Spies. Zweiter von rechts ist ein ansprechender Lammbock der Rasse Ostfriesisches Milchschaf ohne Maedi-Status aus der Zucht von Karla Ebert, Lemgo. Rechts im Bild der beste Lammbock der Rasse Kerry Bock aus der Zucht Rainer Gravemeier, Lienen. Foto: Markus Barkhausen

Bei den Bentheimer Landschafen stellte Karla Ebert aus Lemgo einen Klassensieger. Christoph Münter aus Vlotho bei den Skudden und Wilhelm Prinz bei den Walliser Schwarznasen. Bei den Schwarzen Bergschafen war Klaus-Louis Hanne aus Remscheid vorn und bei den Gescheckten Bergschafen Sascha Prüß aus Halver.

Wirtschaftsrassen – Meinolf Koerdt stellt Landessieger und Fleischsieger

Im Rasseblock der Wirtschaftsrassen wurden Zuchtschafe der Rassen Ostfriesisches Milchschaf, Kerry Hill, Shropshire, und Suffolk gemeldet. Zahlenmäßig stärkste Rasse waren die Suffolkschafe. Diese wurden in vier Klassen gerichtet. Die Zuchtstätten Filies und Koerdt stellten je zwei Klassensieger. Bei der anschließenden Auktion kündigte Auktionator Hubert Fischer jedes Ia-prämierte Zuchtschaf durch kurzes Klingeln an. Beide angebotenen Mutterlämmer konnte er durchschnittlich für 450 € verkaufen. Somit brachten diese 160 € mehr als in 2022 ein. Mit 11 von 14 angebotenen Lammböcken wurde hier der Markt zu 80 % geräumt. Auch die Preise konnten sich sehen lassen: Mit 477 € mussten die Käufer etwas tiefer (90 €) in die Tasche greifen.

Haarschafrassen – Wagner kann an die Erfolge der Bundesschafschau Alsfeld anknüpfen

Erstmals wurde der Wettbewerb der Haarschafrassen bundesweit ausgeschrieben. Wie schon in der Vergangenheit wurden Zuchtschafe der Rassen Braunes Haarschaf und Nolana angemeldet. Allerdings in deutlich größerem Umfang: 12 Braune Haarschafe und 5 Nolanaschafe aus 7 Zuchten in Hessen, Rheinland-Pfalz und NRW waren vertreten. Bis auf ein Zuchtschaf stufte die Körkommission alle in Zuchtwertklasse 1 ein.

Bei den Braunen Haarschafen stellte Benedikt Hüttemann aus Schermbeck den Klassensieger der weiblichen Jährlinge. Stefan Waßmuth aus Battenberg freute sich über ein Ib-prämiertes Schaf. Ebenso Jan Engelmeyer aus Üxheim bei den Jährlingsböcken und Daniel Scheppokat aus Havixbeck bei den Lammböcken. Erfolgreichster Züchter hier war jedoch Hans-Dieter Gerbracht aus Medebach. Mit zwei Böcken war er erstmals in Haus Düsse vor Ort. Alt- und Lammbock aus seiner Zucht standen an der Spitze. Der Lammbock zum Reservesieger und der Altbock zum Siegerbock erklärt. Als Landschafrasse wurden die Braunen Haarschafe nach der Prämierung im freihändigen Verkauf angeboten.

Bei den Nolanaschafen stellten sich lediglich zwei NRW-Zuchten dem bundesweiten Wettbewerb. Stefan Graute vertrat den Sender Wildhandel aus Verl. Er stellte unter anderem einen weiblichen Jährling gezogen von Luise Wilkmann aus Münster vor und konnte diesen an erster Stelle platzieren. Rainer Wagner aus Titz war schon in Alsfeld sehr erfolgreich. Die Glückssträhne schien anzuhalten. Auch hier in Düsse stellte er den Bundessieger der Haarschafrassen. Erstmals wurden Zuchtschafe dieser Rasse über eine Auktion vermarktet. Hubert Fischer konnte einen von zwei Jährlingen sowie beide Jährlingsböcke an den Mann bringen. Teuerstes Zuchtschaf wurde der Bundessieger aus der Zucht Wagner. Er wechselte bei einem Höchstgebot von 900 € an einen Käufer aus der Schweiz.

Ausblick: Die NRW Schaftage finden künftig im Wechsel in Haus Düsse und Krefeld statt. Im nächsten Jahr sehen wir uns hoffentlich im Vermarktungszentrum der RUW am 17. und 18. August 2024 wieder.

Ergebnislisten 12.08.2023

Ergebnislisten 13.08.2023

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