Tierische Herdenschützer
Zum Schutz unserer Schafherden vor z.B. dem Wolf nutzen einige Schafhalter Herdenschutzhunde (HSH).
HSH sind Hunde verschiedener Rassen, die seit vielen Hundert Jahren zum eigenständigen Schutz von freilebenden Tierherden gezüchtet werden.
Sowohl von ihren Eigenschaften als natürlich auch vom Einsatz her, sind sie grundsätzlich anders zu betrachten als die eingesetzten Hütehunde.
Hütehunde setzt fast jeder Schäfereibetrieb zum Umtrieb und zum freien Hüten der Herde ein. Sie leben beim Schäfer und kommen nur gemeinsam mit ihm zum Einsatz und sind niemals alleine bei den Schafen. Die Schafe haben Respekt vor den Hütehunden und lassen sich von ihnen treiben.
Ganz anders der Herdenschutzhund: er lebt eigenständig mit mindestens einem weiteren Hund dauerhaft in der Schafherde. Herdenschutzhunde wachsen bei Schafen und innerhalb der Herde auf und sind sozusagen ein Herdenmitglied. Die Schafe vertrauen den Hunden und leben eng mit ihnen zusammen. Die Aufgabe der HSH ist es, die Herde vor Eindringlingen von Außen zu schützen. Diese Haltung wird in Deutschland erst seit der Rückkehr des Wolfes nach Deutschland wieder vermehrt praktiziert.
Sie birgt jedoch einige Schwierigkeiten, weshalb Herdenschutzhunde nur für einige Betriebe und nicht für jeden Schäfer in Frage kommen.
Herausforderungen in der Haltung von HSH sind z.B.: enge Besiedlung, viele Spaziergänger, angrenzende Wanderwege und freilaufende Hunde. Hinzu kommt das Management der Schafherden mit HSH, die Kosten für Futter und Tierarzt, erhöhte Anforderungen an die Schäfer im Umgang mit den Hunden etc.
Für Betriebe, die sich auf das Konzept HSH einlassen können, in passenden Regionen leben und ihr Management auf die Hunde einstellen können, stellen HSH einen hervorragenden Schutz dar.
Wir dürfen dennoch nicht vergessen, dass wir in der Schafhaltung zahlreiche kleine Herden in eng besiedelten Gebieten haben, die sich kaum durch HSH schützen lassen.