Walachenschaf

Das Walachenschaf ist ein mittelgroßes Schaf aus der Gruppe der Zackelschafe. Mit dem Volksstamm der Walachen (südliches Rumänien) wanderte es vor rund 300 Jahren in die mährischen Beskiden (Tschechien) ein und wurde dort als genügsames Milchschaf gehalten. Die Rasse überdauerte isoliert, bis in den frühen 80er Jahren leistungsfähigere Rassen eingekreuzt wurden. Eine kleine Restpopulation bildet den Stamm der heutigen Population in Tschechien (mährische Walachei) und Deutschland. Es ist ein feingliedriges, mittelgroßes, Schaf. Der leicht geramste Kopf der Böcke ist immer behornt; das ausgeprägte, spiralig gedrehte, seitlich abstehende Horn ist bis 50 cm lang und ein markantes Kennzeichen der Walachenschafe. Weibliche Tiere zeigen eine gerade Profillinie des Kopfes, sie sind nicht immer behornt und das Horn ist wesentlich feiner und weniger gewunden. Häufig tragen die Hörner einen schwarzen Längsstreifen. Das mischwollige, grobe Vlies ist weiß, früher waren auch graue und braune Tiere bekannt. Unbewollte Körperteile sind häufig mit unregelmäßigen, nur teilweise scharf abgegrenzten Pigmentflecken getupft, bis hin zu Brillenbildung (vor allem Tiere aus tschechischer Population). Die Stirn ist bewollt, die Ohren kurz und waagrecht stehend. Die Brunst ist überwiegend saisonal, die Erstzulassung erfolgt meist erst ab 18 Monaten. Gute Muttereigenschaften, leichte Lammungen und eine gute Milchleistung versprechen eine zufriedenstellende Lämmeraufzucht. Das temperamentvolle Schaf wird bei intensiver Betreuung zahm, ist ansonsten scheu und wachsam.

Eigenschaften und Definition der Rasse

Rassename:
Walachenschaf
Abkürzung:
WLS
Herkunft:
Tschechien
Rassengruppe:
Landschafrasse
Gefährdung:
gefährdet

Quelle:

"Rassebeschreibungen" der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL)

Beitragsfoto:
Walachenschaf bei der Bundessschafschau, 2022 (© Heinrich Schulte)