Neue Böcke für die Herden

Im April kaufen die Schäfer neue Böcke für die Herden, damit auch nächstes Jahr neue Landschaftspfleger zur Welt kommen.

Jedes Jahr finden verschiedene Auktionen zur Vermarktung von Zuchttieren statt.

Zur Inzuchtvermeidung kaufen die Schäfer dazu möglichst blutsfremde Böcke ein. Damit gesunde und robuste Lämmer zur Welt kommen, legen die Schafhalter Wert auf gekörte und leistungsgeprüfte Böcke.

Foto: Jährlingsbockauktion Haus Düsse, Bad Sassendorf (© Markus Barkhausen)
Jährlingsbockauktion Haus Düsse, Bad Sassendorf (© Markus Barkhausen)

Zum Kauf stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Eine sichere Variante ist zum Beispiel der Kauf über Auktionen.

Am Tag der Auktion werden alle Böcke durch fachkundige Personen beurteilt. Selbstverständlich sind alle Böcke zum Zeitpunkt des Verkaufs gesund. Zudem werden weitere Aspekte genauer begutachtet: Beispielsweise werden die Zähne und die Zahnstellung bewertet, denn nur ein Tier mit gesundem Gebiss kann seiner Aufgabe in der Landschaftspflege über viele Jahre nachkommen. Zahnfehlstellungen sind erblich, aus diesem Grund sollten grundsätzlich nur Böcke mit einwandfreier Zahnstellung eingesetzt werden.

Die Böcke werden im Weiteren in der Wollqualität beurteilt. Zwar spielt die Wolle leider keinen großen wirtschaftlichen Faktor im Verkauf, für die Schafe ist die Wolle jedoch essentiell. Unsere Schafe sollen robust sein, dafür benötigen sie ein gutes Wollvlies, das sie vor Kälte, Nässe, Wind aber auch hoher Sonneneinstrahlung schützt.

Foto: Jährlingsböcke Schwarzköpfiges Fleischschaf (© Schafzüchtervereinigung NRW)
Jährlingsböcke Schwarzköpfiges Fleischschaf (© Schafzüchtervereinigung NRW)

Bei schweren Wirtschaftsrassen wird zudem ein besonders großes Augenmerk auf die Fundamente gelegt. Schafe müssen zum Teil größere Strecken zurücklegen. In der Schafhaltung sagt man, die Schafe müssen marschfähig sein. Dazu sind die Tiere auf gesunde Beine und Klauen angewiesen. Die Beinstellung der Böcke muss korrekt sein, um mit entsprechend hohen Noten bewertet zu werden. Ein wichtiges Kriterium ist die Fessel, hier dürfen die Böcke nicht durchtrittig sein.

Insgesamt erhalten die Böcke drei Noten: Wolle, Bemuskelung und äußere Erscheinung. Diese Noten geben Kaufinteressenten Aufschluss über die Qualität der Tiere. Zudem sind die Tiere gewogen und haben weitere Daten aus vorangegangen Leistungsprüfungen.

Im Anschluss daran werden die Böcke versteigert. Für Schafhalter bietet dies die Möglichkeit viele verschiedene Tiere im Vergleich zu sehen und für Schäfer mit großen Herden zudem die Möglichkeit, mehrere Böcke unterschiedlicher Genetik zu kaufen.

Foto: Schwarzköpfiges Fleischschaf (© Georg Risse)
Schwarzköpfiges Fleischschaf (© Georg Risse)
Foto: Schaftrieb mit Suffolk Schafen (© Fides Lenz)
Schaftrieb mit Suffolk Schafen (© Fides Lenz)
Foto: Suffolk Schaf (© Markus Barkhausen)
Suffolk Schaf (© Markus Barkhausen)
Foto: Schwarzköpfiges Fleischschaf (© Georg Risse)
Schwarzköpfiges Fleischschaf (© Georg Risse)

Die Jährlingsbockauktion für Wirtschaftsrassen sollte am 27.04.2021 auf Haus Düsse stattfinden. Zur Auktion kaufen normalerweise vorrangig Schäfer größerer Herden, die vielfach großräumig Landschaftspflege betreiben, beste Genetik ein. Versteigert werden Böcke der Rasse Schwarzköpfiges Fleischschaf und Suffolk.

Aufgrund der Corona-Beschränkungen musste die Auktion leider kurzfristig abgesagt werden. Die gemeldeten Böcke können nun direkt vom Züchter ab Hof gekauft werden.

Wir hoffen, dass die Veranstaltung nächstes Jahr in gewohnter Form stattfinden kann.

Den Katalog der geplanten und abgesagten Auktion finden Sie hier.

Beitragsfoto:
Schafe auf der Weide (© Markus Barkhausen)